Transformation ist kein Einzelschicksal!

Die notwendige Transformation eines schlanken Unternehmens mit gelebter flacher Hierarchie ist kein Einzelschicksal. Die Transformation verändert nicht nur Struktur und Prozesse, es impliziert auch eine Veränderung der Haltung, eine starke Ausrichtung, eine Überdenken der Werte und Prinzipien des gesamten Unternehmens.

Damit eine Transformation nicht zu einem „sozialen Selbstzweck“ wird, ist der Fokus auf das gesunde Wachstum eines Unternehmens wichtig. Nur was den wirtschaftlichen Erfolg verbessert, sichert die Arbeitsplätze der Menschen und verbessert deren Arbeitsbedingungen. Denn die Menschen im Unternehmen machen den Unterschied.

Innen- und Außensicht gemeinsam bilden die Balance in der Veränderungsarbeit.

Eine glaubhafte Kundenorientierung, eine geschärfte Wahrnehmung auf den äußeren Wettbewerb und der Entwicklung von Marktanteilen bilden das notwendige äußere Umfeld für die Veränderungsarbeit.

In der Innensicht hat eine durchzuführende Veränderung entscheidenden Einfluss auf die Unternehmenskultur. Diese Kultur und die dazugehörigen Werte sind der Resonanzkörper für das, was ein Unternehmen darstellt, was es kann und erreichen will. Dabei bilden Werte und Prinzipien die Essenz, die Identität, auf deren Grundlage Veränderung in jeder Hinsicht möglich wird.

Die 720° Betrachtung

Leider ist das Wort „holistisch“ oft falsch genutzt worden, aber es bleibt die richtige Bezeichnung für die Aufgabe, alles von allen Seiten möglichst gleichzeitig betrachten zu können. Transformation ist die holistische Aufgabe der Führungsarbeit eines Unternehmens, um mit den gestiegenen Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens umzugehen.

Neu dabei ist, dass diese holistische Verantwortung nicht mehr bei den übergreifenden Aufgaben der Geschäftsführung liegt, sondern weit in die Linienverantwortung hineingreift. Die heutige Linienverantwortung vernetzt sich, wie auch die Prozesse, über organisatorische Grenzen hinweg und lässt sich nicht mehr wie im Lehrbuch abgrenzen. Schnittstellen schneiden keine Verantwortung durch, Strukturen bilden keine natürlichen Grenzen und keinen Schutz mehr.

Führen ist unbequem

Führung ist nicht mehr nur der Dompteur des Tagesgeschäfts. Führen schließt Mainstream-Denken und ein Streben nach allseitiger Beliebtheit definitiv aus. Führung bedeutet Wahrnehmung und das Aussprechen von unbequemen Wahrheiten. Als Führungskraft gilt es die Komplexität zu meistern und die Balance der verschiedenen divergierenden Ziele im Unternehmen zu entscheiden.

Kooperationsfähigkeit ist der neue Fokus

Führung ist ein Vorleben von Werten und Prinzipien, das die Sinnhaftigkeit des Unternehmens bedeutet. Der Wandel ist zentrale Führungsaufgabe und diese Aufgabe kann nicht delegiert werden.